Sommerschnittkurs in Otterswang

Vergangenen Freitag fand die Fachwartfortbildung Sommerschnitt in Otterswang bei Bad Schussenried statt. Auf der selbigen Obstbaumwiese fand schon der Winterschnittkurs statt. 20 Fachwarte und Fachwartinnen kamen trotz Badewetters. Einige der Kursteilnehmer hatten schon beim Winterschnitt geschnitten und gesägt. Für sie war von großem Interesse, wie die Bäume auf den Schnitt reagiert hatten. Den größten Teil der Teilnehmer stellte der 4. Fachwartkurs, welcher kurz vor der Abschlussprüfung steht.

sommerschnitt131 037 Bevor es auf die Leitern ging, gab es eine theoretische Einführung: Sommerschnitt und Juliriss. Vorzüge, Ausführung und auch Grenzen dieser Methoden. Ein weiterer wichtiger Informationsteil war das Thema Pflanzenschutz: Feuerbrand, Monilia... wie kann man zwischen den beiden Krankheiten, mit den zum Verwechseln ähnlichen Symptomen unterscheiden. Da beides vorhanden war, hatten die anwesenden Fachwarte die Gelegenheit die unterschiedlichen Symptome, Merkmale zu studieren und konnten selbst die Unterscheidung zwischen Monilia und Feuerbrand üben.

Trotz der hochsommerlichen Temperaturen wurde fleissig gerissen, geschnitten und gesägt, so dass sich alle ein gemütliches Vesper im Schatten der Apfelbäume verdient hatten.

LOGL-Fachwartfortbildung

Am Mittwoch den 17. Juli 2013 fand in Biberach eine Fachwart-Fortbildung des LOGL (Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft) statt.

Das Thema der Veranstaltung war "Pflege von Streuobstbäumen in Schutzgebieten".

Der LOGL-Regionenvertreter Otto Deeng durfte bei bestem Biberacher Schützenwetter 36 Fachwarte und die beiden Referenten Markus Zehnder (Kreisfachberater Zollernalbkreis) und den Biologen Dr. Florian Wagner begrüßen.

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Nach einem Theorieteil im Landwirtschaftsamt ging es auf eine nahegelegene Streuobstwiese.

 

Florian Wagners Vortrag brachte den Fachwarten die ökologische Bedeutung von Streuobstwiesen mit ihren oft schon bedrohten Bewohnern nahe.

Damit auf Streuobstwiesen viele verschiedene Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum haben, müssen die Obstbäume, ebenso die Wiesen gepflegt werden. Ohne Pflege erreichen Obstbäume nicht das Alter, in welchem sie ausreichend große Nisthöhlen und starkes Totholz aufweisen. Zu dichte, ungepflegte Obstbäume sind durch ihre undurchdringlichkeit, und starke Beschattung für die meisten Tierarten uninteressant. Nur durch regelmässige Pflegemaßnahmen entstehen ökologisch wertvolle Streuobstbestände.  

Auch wenn es im Landkreis Biberach keine Natura 2000 und Life+ Schutzgebiete gibt, der Erhalt von Streuobstbeständen und die richtige Pflege ist besonders in Gegenden mit großflächiger, intensiver Landwirtschaft wichtig.                                                                                                                                                                                               

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2. Treffen des Netzwerks der Fachwarte

P1020725 klein27 Fachwarte aus den abgeschlossenen Kursen und dem aktuell noch laufenden Kurs zeigten durch ihr Kommen Interesse an den Aktivitäten des Netzwerks. Veranschaulicht durch eine Präsentation berichteten die Koordinatoren über die vergangenen Aktivitäten, so z.Bsp. von der Fahrt mehrerer Fachwarte zum 7. Streuobsttag in Ludwigsburg, von der sie viel Wissenswertes mitbrachten. Des Weiteren über verschiedene Neuigkeiten in der Zusammenarbeit mit der Baumwartvereinigung, deren "Jugendabteilung" die Fachwarte quasi darstellen. Dabei erklärten sich zwei Fachwarte bereit, ab nächstem Jahr die Baumwart-Lehrfahrten zu organisieren. Kommende Fortbildungen und Planungen wurde engagiert diskutiert und gemeinsam entschieden, was angegangen werden soll und wie.

In Zukunft können Obstbaumbesitzer den ihnen nächstliegenden Fachwart über eine Landkreiskarte finden und direkt kontaktieren. Dazu können sich die Fachwarte mit ihrem persönlichen Profil auf der Homepage des Netzwerks anmelden. Dies vereinfacht die Sache für alle Beteiligten.

 Ein großes Thema im internen Forum ist derzeit die "Bezuschussung der Streuobstwiesenpflege".
Dies bedeutet, dass Baumbestände jeden Alters, v.a. noch erhaltenswerte alte Bäume
gepflegt werden sollten und nicht immer nur neu gepflanzt, zumal neue Bäume ebenfalls
mit einem noch verhätnismäßig geringen Zeitaufwand  zwar, ebenfalls geschnitten werden sollten.
Je größer aber der Baum, um so größer auch der Aufwand, erst recht, wenn lange Nichts mehr
gemacht wurde. Dies ist bei vielen Beständen leider der Fall und ihre neuen Besitzer,
durch Erbe oder Kauf, sind meist selbst im Schnitt unkundig. Nun einen Fach- oder Baumwart
kommen zu lassen ist ein nicht zu unterschätzender finanzieller Hinderungsgrund.
Besitzer, die zwar den Wert einer Streuobstwiese erkennen und die Bäume erhalten und
pflegen wollen, scheitern so spätestens an der berechtigten Aufwandsentschädigung
für den Fachwart. Hierfür gibt es, außer man ist Landwirt, derzeit keinerlei
Zuschüsse oder Fördergelder seitens Gemeinden, Kreisen oder überregionalen Ämtern,
abgesehen von besonderen, ausgewiesenen Schutzgebieten, was für den Kreis Biberach
nicht zutrifft. Dafür würden sich die Fachwarte gerne einsetzen, zumal es anderswo bereits
vorbildliche Gemeinden gibt, die über eine Initiative freiwillig Geld in die Hand nehmen und
auch den privaten Baumbesitzer animieren und unterstützen, schließlich sind mit 60.000 ha
mehr als die Hälfte des gesamten Obstbaumbestandes in der privaten Hand sog. Gütlesbesitzer!

Im Ausblick wurden noch verschiedene Veranstaltungen und Fortbildungen angekündigt:

unter anderen der Pomologie-Grundkurs des LOGL welcher 2014 in Biberach stattfinden wird.

Aktuell kann man sich noch für die LOGL-Fortbildung mit Markus Zehnder am Mittwoch, 17. Juli 2013 anmelden, die ebenfalls im Kreis Biberach stattfinden wird.

Nach mehreren Stunden des Austauschs beschloss Antje Beducker das Treffen und die Fachwarte bedankten sich mit ihrem Applaus bei den 3 Koordinatoren für ihr ehrenamtliches Engagement.

7. Landesweiter Streuobsttag Baden-Württemberg

Am 13. April fand der 7. Baden-Württembergische Streuobsttag in Ludwigsburg statt.

Fünf Fachwarte aus dem Landkreis Biberach nutzen die Veranstaltung, um sich mit anderen auszutauschen, Anregungen, Ideen und Informationen zu sammeln.  Ziel des Streuobsttages ist die Vernetzung und der Austausch zwischen den Initiativen. Der Streuobsttag entwickelt sich immer mehr zu einem süddeutschen Streuobsttag: inzwischen nehmen auch Initiativen aus Bayern, Hessen und Rheinlandpfalz regelmässig an dieser Tagung teil.

Das Motto der diesjährigen Veranstaltung war "Wertschöpfung durch Kooperation".

streuobsttagRedner aus dem Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz informierten über die Europäische Innovationpartnerschaft EIP, den Fortschritt der GAK-Reform , dem derzeitigen Stand bei der Ausarbeitung einer Streuobstkonzeption der Landesregierung und dem Projekt Streuobstpatenschaften (Durchführung: Kompetenzzentrum für Obstbau Bavendorf), an welchem sich bisher 38 Landkreise beteiligen.

Interessant waren auch die Referate über die aktuelle Entwicklung in Rheinlandpfalz, und die Vorstellung des "Schwäbischen Streuobstparadieses" einer Iniative von sechs Baden-Württembergischen Landkreisen.

Die Streuobstinitiative "hesselberger" aus Franken stellte sich ebenso vor, wie die Streuobstwiesenretter aus dem Odenwald mit ihrem Partner "Bembel-with-care: Apfelweinkultur 2.0"

Als weitere erfolgreiche Innovation wurde das Biberacher Jugendgetränk "Blapf" vorgestellt. Eine Kooperation des Kreisjugendringes, des Landratsamtes und der Mosterei Steigmiller-Lutz.

Der Geschäftsführer der dt. Fruchsaftindustrie berichtete über die Chancen von nachhaltig produzierten Apfelsaft und die Marketing- und Absatzfördergesellschaft für Agrar- und Forstprodukte informierte über den mögl. Schutz von Streuobstprodukten nach EU-Qualitätsregelungen.