Sortenvielfalt beim Gemüse "Essen statt vergessen"

Von Alblinsen und Filderspitzkraut als Beispiele gefährdeter Kulturpflanzenvielfalt bis hin zum Genbänkle erstreckte sich das Spektrum im Vortrag von Prof. Roman Lenz. Die Vielfalt der in der Landwirtschaft genutzten Arten sowie die Vielfältigkeit der Rassen und Sorten sowie deren unterschiedliche Ausprägungen und Anpassungen sind Voraussetzungen für eine nachhaltige, umweltschonende Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln sowie pflanzlichen Rohstoffen. Aber genau diese Agrobiodiversität, und dabei u. a. die Erhaltung von Gemüsesorten, die traditionell in bestimmten Regionen angebaut werden, sieht Roman Lenz von genetischer Erosion bedroht. Rund 80% aller Kulturpflanzensorten sind verschollen. Die Erzeugung des heutigen Pflanzmaterials ist Händen weniger hochspezialisierter Firmen. Das Projekt Genbänkle möchte deshalb Sortenretter vernetzen um hier Austausch von Erfahrungen und auch Pflanzmaterial zu unterstützen.

In den fast zwei Stunden Vortrag, wurde den Anwesenden viele Hintergrundinformationen in Bezug auf die derzeitige Situation im Bereich der Kulturpflanzen gegeben. Das eifrige Mitschreiben vieler Besucher zeigte das rege Interesse an diesem Thema,

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Arbeit von Antje Beducker und Claudia Klausner mit Ehrenamtspreis gewürdigt

Der Landkreis Biberach lobt alle zwei Jahre einen Preis für Ehrenamtliche aus, die sich über das normale Maß hinaus einbringen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des Lebens im Landkreis Biberach, in den Städten und Gemeinden leisten. Für die Auszeichnung mit einem Preis sind unter anderem folgende Kriterien maßgebend: Uneigennützigkeit, Vorbildlichkeit und Herausragen des ehrenamtlichen Engagements. Zwei Preisträger sind in diesem Jahr Antje Beducker und Claudia Klausner. Beide wurden von für Ihr außerordentliches Engagement zum Erhalt der Streuobstbestände im Landkreis Biberach mit jeweils 500 Euro Preisgeld ausgezeichnet.

Am 31.03.2021 fand die feierliche Übergabe der Preise und Urkunden statt.  Die Jurorin Ruth Lang würdigte in ihrer Laudatio den Einsatz der beiden Preisträgerinnnen für den Erhalt der ökologisch so wichtigen Streuobstwiesen im Landkreis. Gemeinsam mit Landrat Heiko Schmid übergab sie Urkunde und Preisgeld an Antje Beducker und Claudia Klausner.

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Bilder: Oliver Hofmann, Freier Journalist

Fachvortrag Kronenpflege alter Obsthochstämme

Hans Thomas Bosch ist mit seinem Standardwerk "Kronenpflege alter Obsthochstämme" inzwischen weit über den süddeutschen Raum als Fachmann für einen baumerhaltenden Umgang mit Obstbäumen bekannt.

Um dieses Ziel zu erreichen kombiniert er moderne Baumpflege mit der traditionellen Schnittlehre des Oeschbergschnittes. Nicht der Ertrag ist dabei alleinige Zielvorstellung, sondern die Baumstabilität

und baumschonende Schnitttechniken unter der Berücksichtigung ökonomischer Bedingungen. Auch legt er großen Wert darauf, dass der sortentypische Habitus eines Baumes erhalten bleibt und dieser weiterhin positiv die Kulturlandschaft prägt.

Das Netzwerk der Fachwarte und Baumwarte im Landkreis Biberach ist deshalb besonders stolz, ss es ihnen gelang daHans Thomas Bosch für eine Weiterbildungsveranstaltung zugewinnen. Frühmorgens trafen sich rund 30 Fachwarte in Ochsenhausen, um das Thema Hochstammpflege zu vertiefen. Hans Thomas Bosch erläuterte in einem kurzweiligen Theorieblock verschiedene Schnitttechniken anhand von anschaulichen vorher-nachher Bilderserien. Im Anschluss an diese Einführung ging es auf die Obstbaumwiese. 

Hier zeigte Hans Thomas Bosch direkt an einem alten, wenig vitalen Apfelbaum verschiedene Schnitttechniken, die dazu beitragen könnten, die Vitalität und auch die Stabilität dieses Baumes zu erhöhen bzw. wieder herzustellen. Mithilfe einer Tiroler Steigtanne und zusätzlich mit einer sogenannten Kurzsicherung gesichert stieg H.T. Bosch in den obersten Kronenbereich um dann fachkundig und präzise Auslichtungs- und Einkürzungs- Schnitte vorzunehmen. Aufgrund der Position im Baum entdeckte der Fachmann einige gravierende Baumschäden, welche bei der Baumpflege von unten, mit Hilfe von Teleskopwerkzeug nicht entdeckt werden.

Am Ende der Veranstaltung bedankte sich Claudia Klausner mit einem Geschenk bei Hans Thomas Bosch. Der große Applaus der anwesenden Fachwarte zeigte, dass die Veranstaltung sehr gut angekommen war. 

Bezugsadresse Buch: https://www.kob-bavendorf.de/aktuelle-nachricht/naturgemaesse-kronenpflege-am-obsthochstamm.html 

 

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SOS Streuobstwiese 2022

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Noch sind sie ein vertrauter Bestandteil unserer oberschwäbischen Kulturlandschaft, jedoch wird ihr Bestand immer kleiner: Landschaftsprägende Streuobstbestände.
Die Bewirtschaftung von Streuobstwiesen ist reiner Idealismus, aber ein unbezahlbarer Beitrag zum ökologischen Wert unserer Kulturlandschaft.
Umso erfreulicher ist es, wenn sich Menschen für diese Perlen in unserer Kulturlandschaft begeistern und viel Zeit, Engagement und auch Geld für den Erhalt von Streuobstbeständen investieren.
Seit 10 Jahren unterstützt das Netzwerk der Fachwarte und Baumwarte im Landkreis Biberach e.V. diese Idealisten bei der Pflege ihrer Streuobstbestände.
Nicht nur engagierte Streuobstwiesenbesitzer, sondern auch Kommunen (Ausgleichsflächen, Storchenwälder) und Vereine können sich um Unterstützung bei der Sanierung von ungepflegten Obstbaumbeständen beim Netzwerk der Fachwartebewerben. Vorrausetzung für diese Unterstützung ist die Verpflichtung zu einer weiteren kontinuierlichen Pflege des Bestandes.
Dieser Arbeitseinsatz wird immer mit einem thematischen Einstieg verknüpft. Dieses Jahr wurde das Hauptaugenmerk auf die Professionelle Vorgehensweise gelegt: Baumbeurteilung, Festlegung des Schnittzieles und Wahl der Schnittmethode und der Schnittmaßnahmen.
Gut 20 Fachwarte erneuerten gemeinsam die Stabilität der Obstbäume indem sie die Baumkronen einkürzten und auslichteten. Bei diesen, schon seit längeren ungeschnittenen Bäumen war die Orientierung im Gewirr der Äste und Zweige auch für fachkundige eine Herausforderung.
Nach mehr als drei Stunden Arbeit waren alle zufrieden, die Bäume sehen jetzt gepflegt aber nicht verschnitten aus und die Gefahr eines Astbruches wurde deutlich reduziert.

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