Abschlussprüfung erfolgreich bestanden

Das Netzwerk freut sich, 31 neuen Fachwart-Kollegen zur bestandenen Prüfung gratulieren zu dürfen.
Vergangenen Freitag kam Rolf Heinzelmann, Geschäftsführer des LOGL (Landesverband für Obstbau, Garten und Landschaft
Baden-Württemberg e.V.) zum 3. Mal aus Stuttgart angereist,um den Fachwart-Absolventen in Biberach die schriftliche und
 mündliche Prüfung abzunehmen. Am Abend dankte dann auch die 1. Landesbeamtin, Stefanie Bürkle, allen Teilnehmern und den
 Ausbildern und Referenten des 3. Kursjahres, verbunden mit der Hoffnung, dass sie sich nun praktisch im Landkreis für den Erhalt der Streuobstwiesen und damit unserer obeschwäbischen Kulturlandschaft einsetzen. Nach der Übergabe der Urkunden
bewiesen die Fachwarte auch beim Feiern ihre Qualitäten. Ihr besonderer Dank galt dem Leiter der Obst- und
Gartenakademie und Organisator der Fachwartkurse, Alexander Ego, der wieder sehr motivierend auf die Teilnehmer
einwirkte. Ego wird am 9. November 32 neue Anwärter begrüßen und die Anmeldeliste für den 5. Kurs, der im Herbst 2013 beginnt,
ist schon zur Hälfte voll.Gruppenfoto 3. Fachwartlehrgang C-Edwin Schuler klein

Netzwerk unterstützt Pflanzaktion in Kirchberg

Pflanzschnitt1 kleinUnter der fachlichen Anleitung von Fachwarten des Netzwerks pflanzten Kirchberger Bürger vergangenen Samstag über 30 Obst-Hochstämme auf einer gemeindeeigenen Wiese an der Erolzheimer Straße.
Wie tief und groß muss das Pflanzloch gegraben werden? Auf welche Seite des Baumes kommt der Pfahl? Warum muss ich von den wenigen Ästen auch noch die meisten abschneiden? Und wie binde ich meinen Baum an? Antworten auf diese Fragen und praktische Tipps gaben die vier Fachwarte gerne weiter. Mit dem fachgerechten Pflanzen eines Baumes allein ist es aber nicht getan. Eine tragfähige Krone durch den richtigen Erziehungsschnitt aufzubauen ist in den kommenden Jahren das Hauptaugenmerk und die Fachwarte versprachen den Kirchberger Initiatoren auch dabei ihre Unterstützung.

Fachwarte inmitten der Obstsortenausstellung

StandErstmals waren die Fachwarte für Obst und Garten durch das Netzwerk beim Kürnbacher Herbstmarkt verteten.

Dabei waren sie im und um den Ziegelstadel in bester fachlicher Gesellschaft: die Baumwartvereinigung

sorgte wie gewohnt für das leibliche Wohl, die liebevolle herbstliche Dekoration und demonstrierte mit einer Presse die Verarbeitung von Äpfeln zu Saft. Daneben dengelte ein Fachwart Sensenblätter, damit die Wiesen unter Obstbäumen auch im kommenden Jahr gemäht werden können.

Die Fachwarte des Netzwerks empfingen im Ziegelstadel die, trotz des schlechten Wetters, zahlreichen Besucher mit einem Wissenquiz zum Thema Obstbaum und informierten über die Fachwartausbildung. Mit selbstgemachtem Löwenzahnblütengelee oder Birnen-Chutney als Tipp zur Verwertung einer erfolgreichen Ernte überraschten die Fachwarte ebenso wie mit Holunderlikör oder Apfelkeksen für erfolgreiche Quiz-Rater.

 

Beratung

 

Die verschiedenen Fragen der Interessierten ließen schließen, dass es in Oberschwaben glücklicherweise noch viele Menschen gibt, die ihre Streuobstwiesen erhalten, neue Bäume pflanzen wollen und den Wert eines eigenen Obstbaumes und seiner Früchte ebenso wertschätzen wie die Baum- und die Fachwarte. An diesem Sonntag konnten die engagierten Fachwarte viele Menschen beraten und durch den neuen Flyer informieren, wo sie in Zukunft auch praktische Hilfe bekomme. Der Eine oder Andere meldet sich, durch die Begeisterung der Fachwarte angesteckt, vielleicht selbst zum nächsten Fachwartkurs 2013/14 bei der Obst- und Gartenbau-akademie Biberach an. Bis dahin sind 32 weitere Fachwarte ausgebildet und verstärken hoffentlich das Netzwerk, damit im ganzen Landkreis die Obstbäume und ihre Besitzer eine Zukunft haben.

Selbst gemachter Apfelsaft schmeckt besser

 

OBSTMUEHLE„Welches Obst wächst bei uns in der Region?“, fragt Schulsozialarbeiterin Claudia Klausner die aufmerksamen Erstklässlern der Braith-Schule in Biberach. Auf der Streuobstwiese der Bürgerstiftung haben sich vergangenen Freitag 38 Schüler versammelt, um beim „Klassenzimmer im Grünen“ aktiv mitzuarbeiten. „Kinder sind gerne im Freien, können sich hier austoben und dabei noch etwas lernen“, sagt Eva-Maria Dünkel, Leiterin des Projekts Streuobstwiese. Auf dem Plan steht: Apfelsaft selbstgemacht.

Dazu sammeln die Grundschüler fleißig Äpfel, die sie anschließend in einer großen Wanne waschen. Und dann ist Körpereinsatz gefragt. Während die Streuobstpädagogin Klausner und die Klassenlehrerinnen Sandra Kohlhepp und Kathrin Thull die Obstmühle festhalten, wird das Rad von sich abwechselnden Kinderhänden bedient und das Obst zerkleinert. Damit sich keiner verletzt, schiebt immer ein Schüler die Äpfel mit einem Stock in das Mahlwerk der Mühle nach. Im nächsten Schritt wird aus den Fruchtstücken Apfelsaft gepresst. Mit einem verlängerten Hebel geht nun ein Kind um die Apparatur herum, und drückt somit den sich senkenden Deckel herunter, bis der letzte Tropfen in das Gefäß fällt. „Auch wenn es ein Aufwand ist und nicht all zu viel Saft dabei herauskommt, so verstehen die Kinder doch, wie man Obst verarbeitet“, sagt Klausner, die mit der Idee des Unterrichts im Freien, auf die Schule zukam.

Fragen wie, was wohl die Menschen früher machten, als es noch keinen Supermarkt gab, eröffnete den Schülern außerdem den Blick in einen Alltag, den sie so nicht kennen. Eine gute Grundlage für die kommende Projektwoche, in der sich die Braith-Schüler mit dem Thema gesunde Ernährung beschäftigen.

Spielerisch die Natur kennen zu lernen, sei wichtig für Kinder, meint die Pädagogin von Jugend aktiv und freut sich über die rege Begeisterung der Schüler, die schon die nächste Ladung Äpfel in die Obstmühle füllen.

(Erschienen: SZ am 09.10.2012 09:55; Foto: Reimold)