Fachwartfortbildung Jungbaumschnitt

Damit aus einem Bäumchen ein stattlicher, schöner Obstbaum wird, ist ein regelmäßiger Erziehungsschnitt Pflicht.

Der Erziehungsschnitt ist die Fortsetzung des Pflanzschnittes. Mit ihm wird die künftige Kronenstruktur gefestigt und stabile Leitäste aufgebaut. Der Erziehungsschnitt ist nach 5-8 Jahren abgeschlossen.

Um diese,  die warscheinlich anspruchsvollste Schnittart, gemeinsam zu üben, kamen 20 Fachwarte auf eine Streuobstwiese in Eberhardzell. Die Bäume wurden im Herbst 2010 vom 2. Fachwartkurs gepflanzt.

Der erste Schritt beim Obstbaumschnitt ist immer die Beurteilung des Baumes:

Eberhardzell14 010

Obwohl die Bäume 2010 in einen Drathkorb aus unverzinkten Draht gepflanzt worden waren, um sie vor Wühlmausfraß zu schützen, war ein nicht unerheblicher Teil der Jungbäume aufgrund der abgenagten Wurzeln, eingegangen bzw. kurz davor.

Der Drahtkorb war im Laufe der Jahre vollständig verrottet und konnte die Bäume nicht mehr vor dem Schädling schützen.

Die anderen Bäume wurden von den Fachwarten in Kleingruppen fachgerecht geschnitten, so dass sie die Chance haben, zu ansehlichen Obstbäumen heran zu wachsen.

 

Fachwartfortbildung Winterschnitt

Inzwischen ist es schon beinahe eine Tradition, die jährliche Fachwartfortbildung Winterschnitt.

Als Übungsobjekt stellte einer unserer Fachwarte, uns seinen gepflegten Obstgarten mit gut 30 jährigen Bäumen zur Verfügung.

                           P1030645

Als theoretischen Input vor dem praktischen Teil wurden die Grundregeln für eine gute Wundheilung: Entlastungsschnitt, Sägen auf Astring, Schnittführung , die Grundregeln des Ableitens und auch die Grundzüge der Baumbiologie nochmals besprochen.

In unmittelbarer Nähe des Obstgartens stehen zwei vollig ungepflegte Obstbäume auf einer Ausgleichsfläche, diese beiden Exemplare waren geeignete Objekte für einen fachgerechten Sanierungsschnitt.

Im Obstgarten war dannn ein Überwachungs- bzw. Erhaltungsschnitt gefragt: die maßvollen Entnahme von älteren Fruchtholz mit dem Schnittziel ruhige und gesunde Bäume mit hoffentlich guten Erträgen.

Reisen bildet

Austausch, Vernetzung, neue Eindrücke, neue Perspektiven. Mit diesen Zielen machten sich am Samstagmorgen in aller Frühe acht Fachwarte auf den weiten Weg in den Zollernalbkreis nach Balingen-Heselwangen.

Der dortige Kreisfachberater Markus Zehnder hatte die Biberacher Fachwarte zu gemeinsamen Schneiden eingeladen, mit den Fachwarten des Zollernalbkreises im Rahmen einer Obstbaumpflegeaktion.

                 zoller

Der Zollernalbkreis ist zurecht ein Teil des Schwäbischen Streuobstparadieses www.streuobstland-alb-neckar-rems.de: Obstbäume soweit das Auge reicht. Auch die Streuobstwiese oberhalb von Heselwangen hatte beeindruckende Ausmaße: 600 Obstbäume, der größte Teil davon sind Altbäume. Aber auch im vergangenen Jahr gepflanzte Jungbäume mit bei uns unbekannten Sorten, wie die Muskatellerluike und Fraas Sommerkalvill sind hier zu finden. Schon seit 2009 pflegen die Fachwarte diese, damals sehr sanierungsbedürftige Streuobstwiese.

Während ein Teil der Biberacher Fachwarte sich die Vor- und Nachteile des Umkehrschnittes, sowie die Oeschberg-Kronenerziehung erklären lies, zog die andere Hälfte mit ihren Balinger Kollegen los, um die markierten Bäume zu pflegen.

Beeindruckend war auch der Schnitt von sehr hohen, noch ungepflegten Obstbäumen durch die Baumkletter, welche in der Seilklettertechnik ausgebildet sind.

 Beim gemeinsamen Schneiden wurde nicht nur über den richtigen Schnitt gesprochen, sondern auch die Förderung der Streuobstwiesenpflege und die Schwierigkeiten bei der Umsetzung dessen, war ein Thema.

Die Landkreise des Streuobstparadieses sind in diesem Bereich sehr innovativ und reich an Erfolgsmodellen.

Life+, Plenum, Vogelschutz, Pflegevereinbarungen,Ökopunkte,Pflegerichtlinien, EIP (Europäische Innovationspartnerschaft), Kartierung der Streuobstbestände, Natura-Gebiete... Das ist nur ein Teil dessen was an Hintergrundinformationen und neuen Ideen von den Biberacher Fachwarten mit nach Hause genommen wurde.

 

 

17 neue Obstbäume in Laupertshausen

Der neue Ausbildungskurs "Fachwart für Obst- und Gartenbau" der Obst- und Gartenbauakademie Biberach traf sich zu seinem ersten Außen-Termin in Laupertshausen. Die Details und den Ablauf, wie ein Obstbaum gepflanzt werden sollte, erläuterte vorab Martin Halder und in Kleingruppen leiteten dann auch Akademieleiter Alexander Ego und Fachwarte des Netzwerks die "Azubis" an. Von der Größe des Pflanzloches, über den WühlmauskorbP1030414 und den unerlässlichen Pflanzschnitt bis hin zum richtigen Anbinden des Baumes an den Pfahl wurde alles angesprochen und umgesetzt.

Da auf dieser Wiese Kühe zur Beweidung grasen werden, wurde noch um einen Baum ein Gatter errichtet, das die Tiere abhalten soll, an der Pflanze zu fressen oder zu scheuern und wenigstens die ersten Jahre die Bodenverdichtung im Wurzelbereich verhindern soll. Bei Kaffee und selbstgebackenem Kuchen konnten sich alle dann wieder aufwärmen!