Seit 8 Jahren gibt es das Netzwerk der Fachwarte und fast genau so lange das Angebot „SOS Streuobstwiese“. Hinter dem griffigen Arbeitstitel „SOS Streuobstwiese“ steht ein erfolgreiches Projekt bei dem es darum geht, Streuobstwiesenbesitzern bei der Pflege ihrer Bäume zu unterstützen:
Ob Altbestände in privater Hand oder neue Ausgleichsflächen in Gemeinden – viele Obstbäume werden leider nicht gepflegt, was ihre Lebenserwartung bedauerlicherweise drastisch verkürzt.
Das Bewusstsein und die Wertschätzung dafür steigen zwar wieder, auch die Bereitschaft zur Baumpflege. Vor allem beim Obstbaumschnitt mangelt es dann aber an Zeit und Know-How.
Um die Streuobstwiesenbesitzer bei der Umsetzung ihrer Vorsätze zu unterstützen, hat sich das Netzwerk die SOS-Streuobstwiesen-STARTHILFE ausgedacht:
Das Netzwerk bietet engagierten Streuobstwiesenbesitzern und Kommunen (Ausgleichsflächen, Storchenwälder) und auch Vereinen Unterstützung bei der Sanierung von ungepflegten Obstbaumbeständen an. Vorrausetzung für diese Unterstützung, ist die Verpflichtung zu einer weiteren kontinuierlichen Pflege des Bestandes.
Dieses Jahr durfte sich die Biberacher Alpenvereinsgruppe über den Einsatz der Fachwarte freuen.

Gut 25 Fachwarte für Obst und Garten folgten der Einladung zur gemeinsamen fachkundigen Obstbaumpflege. Bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen durften Antje Beducker und Claudia Klausner nicht nur die Fachwarte, sondern auch den Bewirtschafter der Streuobstwiese, den Bio-Landwirt Josef Weber mit einer professionellen „Baumansprache“ auf den Arbeitseinsatz einstimmen. Bei der sogenannten Baumansprache wird der Ist-Zustand beurteilt, die Schnittziele, die Eingriffsstärke und die Schnittmethoden festgelegt.
Bei diesen, seit mehreren Jahren nicht mehr gepflegten Obstbäumen war die Konzentration auf die wichtigsten Pflegemaßnahmen und eine angemessene Eingriffsstärke für alle Beteiligten eine große Herausforderung, welche jedoch bravourös gemeistert wurde. Nur wenn die Eingriffsstärke der Schnittmaßnahmen angemessen ist und die Wachstumsgesetze beachtet werden ist der Schnitt Baumschonend und es wird auch übermäßiges Wachstum mit unzähligen „Wasserschossern“ vermieden.
Was über Jahre versäumt wurde, kann nicht in einem Arbeitseinsatz nachgeholt werden. Deshalb dürfen sich Hans Georg Willburger und seine Mitstreiter vom DAV auf weitere gemeinsame Aktionen mit den Obstbaumpflege Profis vom Netzwerk der Fachwarte freuen.