Unser letzter Gartenbesuch in diesem Jahr führte uns in den Kreismustergarten Neu-Ulm.
Der Garten ist allen Fachwarten, die ihre Ausbildung in Ulm oder
Biberach absolviert haben, bekannt. Da sich in den letzten Jahren auf dem weitläufigen Gelände sich vieles verändert hat und einiges neu gestaltet wurde und auch bei uns Fachwarten sich der Blick auf Gärten verändert und geschärft hat, waren wir gespannt auf das, was uns erwartete.
Wir erhielten von Rudolf Siehler, dem Kreisfachberater von Neu-Ulm, eine fachkundige Führung. Er ist für den Garten insgesamt verantwortlich und kennt deshalb alle Details
zur Anlage, Pflege und Besonderheiten dieses Lebensraums im Einklang mit der Natur.

Nach ersten einweisenden Worten ging es in den Bauerngarten, den Gemüsegarten und den Staudengarten. An jedem Ort kamen viele Fragen zu Pflanzenauswahl, Düngung, Schädlings- und Krankheitsbekämpfung usw. hoch, die von Herrn Siehler spontan, humorvoll und mit viel Sachverstand beantwortet wurden.

Danach besuchten wir den neu angelegten Obstsortenerhaltungsgarten. Dieser wurde in Folge einer Studie zur Bestandsaufnahme von besonderen Apfel- und Birnensorten in Nordschwaben, die in den Jahren 2016 bis 2019 zusammen mit Hans-Thomas Bosch durchgeführt wurde, auf einem angrenzenden Grundstück mit erhaltenswerten, meist seltenen alten Obstsorten aus unserer Region bepflanzt. Jeder Baum erzählt hier seine eigene Geschichte.

Zurück im Ursprungsgarten besichtigten wir, nach einer kurzen Pause am „Grünen Klassenzimmer“-Pavillon, das in den letzten Jahren angelegte Alpinum.

Unter dem Motto „Manche mögen`s heiß“ sind über 800 beschilderte Steingartenpflanzen in den Fugen und Spalten des Trockenbiotops zur Schau gestellt. Mit seiner Vielfalt auf kleinstem Raum zeigt es Gartenbesitzern, wie selbst trockenste Flächen artenreich und ökologisch wertvoll gestaltet werden können. Auf den warmen Steinen finden viele Insekten, Eidechsen und andere Kleintiere ein Zuhause.

Nach kurzweiligen 2 ½ Stunden verließen wir mit vielen neuen Eindrücken, Anregungen und Informationen den Garten mit der Erkenntnis, dass sich der Besuch auf jeden Fall gelohnt hat und eine Führung durch Herrn Siehler immer wieder ein Highlight ist.

Mit einer geselligen  Kaffeerunde im Museum der Gartenkultur ließen wir den Ausflug ausklingen, wobei sich vorher noch Einzelne, angeregt durch den Gartenbesuch, einen Last- Minute- Kauf in der Staudengärtnerei Gaissmaier gönnten.